Lieferprobleme Fuhrparks schieben Neuanschaffungen auf oder suchen Alternativen

Von Andreas Grimm

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Fast alle größeren Fuhrparks leiden unter Lieferengpässen. Viele haben sich inzwischen Strategien überlegt, mit dem Mangel umzugehen. Doch auch Hersteller und Händler sind in der Pflicht, richtig zu reagieren.

In fast allen Fuhrparks ist die Verfügbarkeit der Pkw und Transporter angespannt, weil die bestellte Ware nicht oder viel zu spät kommt.
In fast allen Fuhrparks ist die Verfügbarkeit der Pkw und Transporter angespannt, weil die bestellte Ware nicht oder viel zu spät kommt.
(Bild: Grimm / »kfz-betrieb«)

97 Prozent der Fuhrparks ab 50 Pkw und Transporter haben mit Lieferengpässen bei der Fahrzeugbeschaffung zu kämpfen. Derzeit können laut einer Umfrage der Marktforschung Dataforce in fast 20 Prozent der Unternehmen nicht alle dienstwagenberechtigten Mitarbeiter mit einem Fahrzeug versorgt werden. Das zwingt viele Unternehmen, sich alternativ aufzustellen.

Für Firmen- und Flottenkunden ist die zuverlässig funktionierende Mobilität das entscheidende Kriterium. Doch angesichts langer und teils komplett unberechenbarer Lieferzeiten ist genau dieser Anspruch vielfach nicht mehr zu erfüllen. Handel und Industrie gehen dadurch viele Anschlussgeschäfte verloren, ergab die Befragung von 179 Fuhrparkverantwortlichen. Denn rund die Hälfte will mit einer längeren Nutzung der Kauffahrzeuge auf die Liefermisere reagieren.

Weitere 35 Prozent verlängern die Leasingverträge. Letzteres gestaltet sich in der Praxis je nach Leasingpartner allerdings nicht immer reibungslos und ist zum Teil mit deutlichen Kostensteigerungen verbunden. Und natürlich sind Kompromisse bei der Fahrzeugauswahl (11 %) sowie der Wechsel des Händlers beziehungsweise Anbieters (10 %) weitere Optionsmöglichkeiten, die aber nicht ganz so häufig vorkommen.

Vielfach verzichten die Fuhrparkmanager pragmatisch auf bestimmte Ausstattungselemente. Zur Not werden es dann eben doch keine Matrix LED-Scheinwerfer, bestimmte Komfortfeatures entfallen oder werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet. Kurz: „Die Kunden sind flexibler geworden und mehr denn je bereit, die eingetretenen Pfade zu verlassen und andere Marken, Modelle, Fahrzeugsegmente oder Antriebsarten ins Auge zu fassen“, bilanziert Dataforce.

Klar ist, dass die Händler nichts für die Liefersituation können und auch die Hersteller nur noch bedingt Akteure sind. Dennoch können sich beide nicht komplett aus der Verantwortung nehmen. Die Kunden haben klare Erwartungen, wie die Situation zu managen ist.

Eine offene, ehrliche und verlässliche Kommunikation ist dabei ganz wesentlich (21 %). Hier scheint es gemäß der Wahrnehmung vieler Fuhrparkverantwortlicher noch zu mangeln. Doch auch realistische und verlässliche Lieferzeit-Angaben sind immer noch ein wichtiger Wunsch (19,5 %). Aber auch weniger Risiko im Produktionsprozess (10 %) bzw. mehr Produktion im Inland (8 %) wird gefordert.

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