Gebrauchtwagen Markt gleicht im Juli einem schwarzen Loch

Von Andreas Grimm

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Die gruselige Entwicklung auf dem Gebrauchtwagenmarkt hat im Juli einen neuen Tiefpunkt erreicht: Die Zahl der Pkw-Umschreibungen fiel um mehr als ein Viertel. Auch in den anderen Segmenten wird die Lage immer heikler.

Gebrauchtwagen bleiben weiterhin Mangelware. Im Juli wechselten über ein Viertel weniger Fahrzeuge den Halter als im Vorjahresmonat.
Gebrauchtwagen bleiben weiterhin Mangelware. Im Juli wechselten über ein Viertel weniger Fahrzeuge den Halter als im Vorjahresmonat.
(Bild: Achter / »kfz-betrieb«)

Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen ist im Juli erneut stark gefallen: Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) fanden 457.008 Autos einen neuen Halter. Oder anders ausgedrückt: Angesichts des schmalen Angebots fanden so viele Kaufwillige auch tatsächlich das (halbwegs) passende Objekt.

Damit ist die Zahl der Pkw-Halterwechsel im Vergleich zum Juli 2021 um mehr als ein Viertel gesunken (-26,2 %). Es ist der stärkste Rückgang in diesem Jahr und der stärkste Einbruch seit Beginn der Coronakrise – abgesehen vom Total-Lockdown im April 2020 mit damals minus 44 Prozent. Seit Jahresstart ist der Gebrauchtwagenmarkt um 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen.

„Die Gebrauchtwagen-Plätze sind leergefegt. Vor allem junge Gebrauchte kommen nicht nach. Große Auswahl für die Kunden gibt es nicht“, bilanziert Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels, die Lage. Wer dringend notwendigen Ersatzbedarf habe, müsse nehmen, was da sei. „Kundenorientiertes Gebrauchtwagengeschäft sieht anders aus“, beklagte der Chef der Autohaus-Liebe-Gruppe (Skoda-Exklusivhändler).

Auch in den anderen Fahrzeugklassen wird die Lage immer düsterer. Die Lkw-Umschreibungen sanken den Angaben vom Mittwoch (3. August) zufolge um 15,4 Prozent, was nicht ganz so niedrig ist wie der Tiefstwert des Aprils (-18,1 %). Angesichts eines bisherigen Jahresminus von 11,3 Prozent deutet der Juli-Wert allerdings auf eine Verfestigung des Abschwungs hin.

Das gilt ebenso für alle anderen Nutzfahrzeug-Segmente. Die Zahl der Halterwechsel bei Zugmaschinen sank um 12,3 Prozent (Jahresentwicklung: -6,6 %), bei den Omnibussen ging es um 15,8 Prozent in den Keller (Jahr: +9,8 %). Etwas besser entwickelt sich der Kraftrad-Markt: Das Monatsminus von 4,4 Prozent steht einem kumulierten Ergebnis von -7,9 Prozent gegenüber.

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