erst kürzlich sagte mir ein Autoverkäufer, dass er momentan ganz froh über sein Festgehalt sei. Die Geschäfte würden eh nicht so gut laufen, Auslieferungen wären zum Teil immer noch verzögert; mit hohen Provisionen könne er gerade nicht rechnen. Was würde er tun, wenn jetzt ein Kunde auf das teuerste Auto im Showroom deutet und es ohne groß beraten werden zu wollen, kauft? Würde er alle Warnhinweise auf eine mögliche Geldwäsche übersehen?

Die Verlockung einer hohen Provision ist oft größer als die Vernunft. Das kann für den Händler sehr teuer werden: Wer Verdachtsmomente übergeht und keine Meldung wegen des Verdachts auf Geldwäsche abgibt, kann mit einem hohen Bußgeld belegt werden, wenn sich am Ende die Geldwäsche bestätigt. Die Financial Intelligence Unit der Generalzolldirektion hat sogenannte Typologiepapiere herausgebraucht, in denen verdächtige Vorgehensweisen zusammengefasst sind. Das wäre die ideale Lektüre für alle Autohausmitarbeiter im Kundenkontakt.

Silvia Lulei,
Redakteurin Ressort Management & Handel